Der Bärlauch - das Kraut mit den Bärenkräften

Der bärenstarke Bärlauch trägt den Namen des Bären – das Seelentier und Fruchtbarkeitssymbol der Germanen. Der Bär war ein Frühlingsbringer, mit seinem Erscheinen war die Kraft des Winters gebrochen. Dementsprechend wichtig war die Pflanze früher – und ist es auch heute noch.

„Der Bär wurde bei den Germanen als besonders starkes Tier sehr verehrt und nur besonders kräftige und heilwirksame Pflanzen wurden nach dem Bären benannt.“

Später befahl Kaiser Karl der Grosse (8 Jhd. n. Chr.) in seiner Landgüterverordnung „Capitulare de villis vel curtis imperii“, dass in jedem Garten der kaiserlichen Güter unter anderem der Bärlauch angepflanzt werden sollte.

Durch diese Landgüterverordnung setzte Kaiser Karl einen bedeutenden Massstab für wichtige Heilpflanzen und Nutzpflanzen. An den Pflanzen, die Kaiser Karl empfahl, orientierten sich auch private Gärten, sodass sich die empfohlenen Pflanzen weit verbreiteten.

Später geriet der Bärlauch weitgehend in Vergessenheit. In den mittelalterlichen Klöstern war der Bärlauch aus mehreren Gründen nicht so gern gesehen.

Einerseits galt er als fruchtbarkeitsfördernd und die Sinnlichkeit steigernd. Außerdem galten mitteleuropäische Pflanzen in den Klöstern generell weniger als Kräuter, die aus dem Mittelmeerraum eingeführt worden waren.

Auch der Geruch von Bärlauch (und auch Knoblauch) galt damals als unrein, er wurde teilweise sogar mit dem Teufel in Verbindung gebracht.

„Im Mittelalter galt schon der Geruch des Bärlauch als unrein und wurde teilweise sogar mit dem Teufel in Verbindung gebracht.“

Mittlerweile ist es zum Glück wieder ein beliebtes Wildgemüse, dass aufgrund seiner gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe unbedingt gegessen werden sollte.

Ob als Pesto, Risotto, Sauce, Aufstrich, Öl, etc., die Verwendungsmöglichkeiten sind viele.

„Der Bärlauch ist reinigend, entgiftend, harntreibend, blutdrucksenkend, antiseptisch und liefert mehr Vitamin C als Paprika und Zitrusfrüchte.“

Bärlauch ist auch eine Eisenpflanze. Wer Eisenmangel hat bzw. bei wem die Eisenaufnahme im Körper gestört ist, hat mit dieser Einschleuserpflanze eine biologische Formel gefunden, dem Organismus die Eisenresorption zu erleichtern.

Easy-Peasy Bärlauchsalz

Mein Lieblingsrezept ist das Bärlauchsalz, da es lange hält und mir mit seinem typischen Bärlauchgeruch auch noch das restliche Jahr Freude bereitet. Du kannst es ohne großen Aufwand ganz einfach selbst herstellen.

Du brauchst:

1 Bund Bärlauch
500 g Salz

Anwendung:

Den sauberen Bärlauch und das Salz im Mixer oder Mörser zerkleinern. Danach die feuchte Masse auf einem Backblech dünn auftragen und an der Luft trocknen lassen.

Ist das Salz richtig gut durchgetrocknet, zerreibe es nochmal im Mixer oder Mörser, damit keine Klumpen übrig bleiben und fülle es dann in kleine Gläser ab.

Zusatz-Tipp:

Wenn du das Salz mit einem selbstgemachten Etikett und natürlicher Deko aus der Natur versiehst, hast du ein Super Mitbringsel über das sich jede Gastgeber*in freut!

Probier es gerne aus oder teile mir in den Kommentaren mit, wie du am liebsten deinen Bärlauch isst.

Vorsicht: pflücke Bärlauch in der Natur nur, wenn du ihn sicher vom Maiglöckchen und der Herbstzeitlosen unterscheiden kannst. Bärlauchblätter riechen u.a. immer stark nach Knoblauch!

Quellen: Die Kräuter in meinem Garten (Siegrid Hirsch | Felix Grünberger); baerlauch.die-heilpflanze.de

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